Konzept
Eine flexible Kombination aus wissenschaftlich fundierten Therapieansätzen erlaubt es, individuell auf jede Situation einzugehen. Mit einer verbesserten Beweglichkeit können KlientInnen Alltagssituationen selbstständig meistern. Lebensfreude, Energie und Optimismus kommen zurück.
Konzept und Therapieinhalte
BrainRaise Neurorehabilitation verbindet wissenschaftlich geprüfte Trainingskonzepte zu einer einzigartigen Therapieform. Wir setzen auf präzises Handling in der Therapie, das eine ausgewogene Balance zwischen Unterstützung und Herausforderung schafft. Dadurch wird gewährleistet, dass Ihr Körper und Nervensystem genau das Mass an Anstrengung erfährt, das notwendig ist, um eine neuronale Umstrukturierung zu erreichen. So gelingt es, Muskelkraft und Musekelmasse aufzubauen, ohne Sie zu überfordern.
Zusätzlich zu unserer physischen Therapie bieten wir eine gezielte mentale Unterstützung. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie mental nicht in der Lage sind, das Training durchzuhalten, stehen wir Ihnen zur Seite und helfen Ihnen, diese Barrieren zu überwinden und weiterhin Fortschritte zu machen.
Diese ganzheitliche Herangehensweise ermöglicht es Ihnen, Ihre besten Ergebnisse zu erzielen und Ihre persönlichen Ziele zu erreichen.
Neuroplastizität
Unser Gehirn ist ein Meister der Anpassung. Es verändert kontinuierlich Strukturen und Funktionen, um optimal auf äussere Einflüsse und Anforderungen zu reagieren. Dieses Phänomen der Neuroplastizität ist der Schlüssel zu erfolgreichen Rehabilitationsmassnahmen nach einem Schlaganfall oder einer Schädelhirnverletzung.
Bei BrainRaise richten wir unsere therapeutischen Ansätze konsequent nach den Regeln der Neuroplastizität aus. Wir verfolgen als Kernprinzip das Gesetz „Die Funktion bedingt die Struktur“. Das bedeutet, dass durch gezieltes Training nicht nur funktionelle, sondern auch strukturelle Anpassungen im Gehirn gefördert werden können. Indem wir uns auf diese Prinzipien stützen, ermöglichen wir es den Betroffenen, die bestmögliche Regeneration und Wiederherstellung ihrer Fähigkeiten zu erzielen.
Repetition
Gezielte Wiederholungen sind ein wichtiger Erfolgsfaktor der Neurorehabilitation. So können geschädigte Hirnareale wieder miteinander und mit dem Körper kommunizieren. Wir arbeiten nach dem Motto: „Wiederhole, ohne zu wiederholen”. Das heisst, wir gestalten unser Training abwechslungsreich und herausfordernd zugleich. Sämtliche Aufgaben haben das Ziel, die Neuroplastizität des Gehirns anzuregen. Zehn Leitprinzipien für das Bewegungstraining in der Neurorehabilitation unterstützen auf dem Weg zur Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit.
Motivation
Der innere Antrieb ist entscheidend beim Lernen. Wer motiviert ist, zeigt mehr Engagement und kann sich besser auf eine Aufgabe konzentrieren. Lernprozesse laufen schneller ab und wir können uns besser an Gelerntes erinnern. Folgende Faktoren beeinflussen die individuelle Motivation:
- das Interesse an der Aufgabe,
- Belohnungen und die Aussicht auf Erfolg,
- Unterstützung durch andere Personen,
- das Setzen realistischer und erreichbarer Ziele.
Positive Emotionen wie Freude und Begeisterung stärken Motivation. Sind Lernprozesse eine positive Erfahrung, gehen PatientInnen konzentrierter und motivierter an Aufgaben heran. Somit ist Motivation ein Schlüsselfaktor für erfolgreiche Lernprozesse.
Forced Use Therapie nach Utley/Woll
Das Prinzip des „Forced Use“ zielt darauf ab, den „erlernten Nichtgebrauch“ (Learned Non-Use) zu durchbrechen. Hierbei wird der Gebrauch der betroffenen Seite gefordert, indem die weniger betroffene Seite gehemmt wird. Die Strategie dahinter: Die Betroffenen werden in eine Trainingssituation gebracht, in der sie gezwungen sind, ihre beeinträchtigte Seite stärker einzusetzen. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, neue Bewegungsgewohnheiten zu entwickeln und bestehende Potenziale optimal auszuschöpfen. Ein Sportler, der sein schwächeres Bein wieder auf trainieren möchte, ist ein geeignetes Beispiel zur Veranschaulichung.
Forced Use
Es handelt sich um eine Behandlungsmethode zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit betroffener Gliedmassen nach einer Hirnschädigung. Eingeschränkte Extremitäten werden gezwungen, bestimmte Bewegungen auszuführen. Das stimuliert und stärkt die relevanten Nervenbahnen im Gehirn. Der amerikanische Neuropsychologe Edward Taub entwickelte die Methode in den 1980er Jahren an der Universität von Alabama in Birmingham (USA). Er führte Experimente an Affen durch und fand heraus, dass die Tiere ihre Bewegungsfähigkeit nach einer Hirnschädigung wiederherstellen konnten, wenn sie betroffene Gliedmassen benutzten. So entstand das Konzept der Forced Use Therapie. Es zeigte sich schnell, dass die Methode auch bei Menschen anwendbar ist. In der modernen Medizin wird Forced Use mit anderen Therapieansätzen wie der Constraint-Induced Movement Therapy (CIMT) oder dem Spiegeltherapie-Ansatz angewendet.
CIMT
CIMT steht für Constraint-Induced Movement Therapy. Der Therapieansatz kommt bei motorischen Einschränkungen nach einer Hirnschädigung zum Einsatz. Eingeschränkte Extremitäten werden durch gezieltes Training und eine bewusste Einschränkung der gesunden Extremität gezwungen, wieder aktiv zu werden. Mit einer Manschette oder einem Handschuh werden gesunde Körperbereiche an der Beweglichkeit gehindert. PatientInnen müssen die Extremitäten verwenden, die durch den Schlaganfall oder eine Hirnschädigung eingeschränkt sind. Übungen und Wiederholungen regen das Gehirn an, neue Nervenverbindungen auszubilden. Zahlreiche medizinische Studien belegen die Effektivität der Therapiemethode bei motorischen Einschränkungen nach einer Hirnschädigung. Ein individueller Therapieplan und die professionelle Anleitung sind grundlegend für den Therapieerfolg.
Krafttraining
Diese systematische Methode verbessert die körperliche Leistungsfähigkeit, indem die Muskelkraft erhöht wird. Gewichte, Widerstandsbänder und andere Hilfsmittel belasten und stärken die Muskeln. Studien heben den positiven Effekt von Krafttraining auf die Gesundheit hervor. Dazu gehören:
- eine erhöhte Knochenmineraldichte
- ein geringeres Risiko für Osteoporose
- ein regulierter Blutzuckerspiegel
- ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- die Vermeidung von Muskelschwäche und -atrophie
Die Art der Übungen, die Intensität und Häufigkeit müssen an die individuelle Situation angepasst werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen und Verletzungen zu vermeiden. Darüber hinaus ist Krafttraining ein wichtiger Bestandteil einer gesunden und leistungsfähigen Lebensweise.
Funktionelles Krafttraining
Die effektive Trainingsmethode stärkt die Muskelkraft und Muskelfunktion. Der Trainingsansatz wurde so konzipiert, dass er auf Alltagsbewegungen übertragbar ist. Medizinische Studien belegen, dass sich durch mehr Kraft und eine verbesserte Stabilität und Koordination der Muskeln die Bewegungsfähigkeit im Alltag verbessert. Das betrifft Bewegungen wie Stehen, Gehen, Bücken und Heben. Funktionelles Krafttraining hilft auch, das Risiko von Verletzungen zu reduzieren und unterstützt eine unabhängige Lebensweise.
Kontext- und aufgabenspezifisches Training
Dieses Training basiert auf einem innovativen Ansatz im Bereich des motorischen Lernens. Kontext- und aufgabenspezifisches Training schult motorische Fähigkeiten in realitätsnahen Bedingungen und betont Übungen, die Alltagssituationen von PatientInnen nahekommen. Dieser Aspekt erleichtert die Übertragung des Gelernten in die tägliche Praxis.
Funktionelle Elektrostimulation (FES)
FES soll geschwächte oder gelähmte Muskeln durch elektrische Impulse stimulieren. Das Verfahren wird zur Rehabilitation von Personen mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Rückenmarksverletzungen oder Multipler Sklerose eingesetzt. Die Methode kann helfen, Muskelatrophie zu verhindern und sie verbessert den Blutfluss und die Muskelkraft. Patienten profitieren von mehr Beweglichkeit und Unabhängigkeit im Alltag. Auch zur Reduzierung von Schmerzen und Spasmen eignet sich die Methode.
Biofeedback mittels EMG (Elektromyographie)
Das Verfahren setzen wir zur Messung und Rückmeldung der Muskelaktivität ein. So gelingt es, die Muskulatur zu stärken und besser zu kontrollieren. Die Methode ist hilfreich für Patienten mit Schlaganfall oder Rückenmarksverletzungen. Für die Messung werden Elektroden auf der Haut über dem betroffenen Muskel befestigt. Diese messen die elektrischen Aktivitätsmuster der Muskeln. In Echtzeit werden die Daten über visuelle oder auditive Signale an die Patienten zurückgegeben. So lernen betroffene Personen, die Muskulatur gezielt einzusetzen und zu kontrollieren.
Manuelle Therapie bei Spastik und Hypertonus
Die manuelle Therapie stellt einen essenziellen Bestandteil in der Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Erkrankungen dar. In dieser Gruppe treten oft Gelenkeinschränkungen auf, die häufig mit Symptomen wie Hypertonus und Spastik einhergehen. Schon kurze Phasen der Immobilität können zu erheblichen Bewegungseinschränkungen und Gelenksteifigkeiten führen, welche die Reintegration von neu erlernten Bewegungsabläufen erschweren oder sogar unmöglich machen. Wir verwenden reflexarme Mobilisationstechniken, um Gelenkeinschränkungen zu reduzieren und die Beweglichkeit von steifem Bindegewebe und Faszien zu erhöhen.
Orthesen und Schuheinlagen
Als orthopädischen Hilfsmittel entlasten und stabilisieren Orthesen und Schuheinlagen Gelenke, Muskeln und Knochen. Personen mit muskuloskelettalen Erkrankungen oder Verletzungen erhalten wertvolle Unterstützung beim Stehen, Gehen und anderen Bewegungsabläufen. Die Balance aus Beweglichkeit und Stabilität steht dabei im Mittelpunkt. Eine Orthese umschliesst das betroffene Körperteil, sodass eine zusätzliche Unterstützungsfläche entsteht.
Das Hilfsmittel wird auf die individuellen Bedürfnisse jeder Patientin und jedes Patienten abgestimmt. Gemeinsam mit Orthopädietechnikern führen wir eine Analyse durch. Auf Grundlage dieser Daten stellen wir Orthesen, Schienen und Einlagen her. Diese werden so konzipiert, dass Patienten genügend Bewegungsfreiheit und Stabilität erhalten. Neben der Funktionalität spielt der Tragekomfort eine entscheidende Rolle. Orthesen, Schienen und Schuheinlagen erleichtern das Gehen und Stehen. Patienten profitieren von einem Plus an Lebensqualität und Belastbarkeit.
Kontaktieren Sie uns
Bitte nehmen Sie für ein informatives und unverbindliches Gespräch Kontakt per Telefon +41 (0) 76 610 51 95 oder Mail info@brainraise.ch auf.